Was ist ein Unternehmenssoftware?

Bei Unternehmenssoftware handelt es sich um Programme, die in Firmen zum Einsatz kommen, um deren Geschäftsprozesse digital zu verwalten, zu überwachen und zu optimieren.

Wissenswert: Unternehmenssoftware kann nicht immer eindeutig von Software für den privaten Gebrauch getrennt werden, da viele Programme gleichermaßen im privaten und gewerblichen Bereich verwendet werden.

WELCHE ARTEN VON UNTERNEHMENSSOFTWARE GIBT ES?

Software für betriebliche Anwendungen kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden. Allerdings ist aufgrund der vielseitigen Funktionen mancher Programme nicht immer eine eindeutige Zuordnung möglich.

Waren- bzw. Materialwirtschaftssysteme werden für die Lagerführung, die Beschaffung, die Inventur, den Einkauf und/oder die verbrauchsgesteuerte Disposition verwendet. In produzierenden Gewerben ist die Anwendung von Warenwirtschaftssystemen zur Produktionssteuerung und ‑planung üblich.

Personalwirtschaftssysteme gehören ebenfalls in die Kategorie Unternehmenssoftware. Hierunter fallen Programme zur Personalverwaltung, zur Zeiterfassung und/oder Lohn- und Gehaltsabrechnung. HR-Software ist ebenfalls ein sogenanntes Personalwirtschaftssystem. Sie kann zur Personalplanung und -entwicklung, wie auch zur Abwicklung der Reisekosten verwendet werden.

Bei Finanz- und Betriebssoftware oder auch Buchhaltungssoftware handelt es sich um Programme, auf die kein Unternehmer verzichten will. Die Programme dieser Kategorie waren sozusagen die ersten im Bereich der Unternehmenssoftware.

Wissenswert: Finanz- und Betriebswirtschaftssoftware kann in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen und ist beim Erledigen verschiedener Aufgaben hilfreich, wie z. B. der Buchhaltung, GuV, Bilanzierung usw.

Programme aus dem Bereich der Absatzwirtschaft sind für die Marketing- und Vertriebsabteilung von Belang. So kann der Verkauf mithilfe von Vertriebssoftware neue Aufträge anlegen, die Kreditwürdigkeit von Kunden prüfen oder nachsehen, ob die Bestellware auf Lager ist usw. Auch die CRM-Software ist für die Absatzwirtschaft von Vorteil. Diese Unternehmenssoftware ist speziell dafür konzipiert, die Pflege von Kundenbeziehungen zu vereinfachen. So können mittels dieser Software Vertriebsprozesse, die Verkaufschancensteuerung oder die Kundenkontakte verwaltet werden. Sie kann ebenso in den Bereichen Produktionsplanung, Produktionssteuerung, Logistik, Supply Chain Management und Enterprise Ressource Planning ein sinnvolles Werkzeug sein.

Wissenswert: Die aufgezählten Programme sind nur ein kleiner Auszug aus dem Bereich der Unternehmenssoftware. Es gibt noch weit mehr.

UNTERNEHMENSSOFTWARE KAUFEN

Soll eine neue Unternehmenssoftware gekauft werden, sollte zu Beginn immer eine Software-Evaluation stattfinden, damit die genauen Bedürfnisse des Unternehmens ermittelt werden können. Daneben gilt es noch zu klären, welche Art der Unternehmenssoftware es sein soll.

STANDARDSOFTWARE

Kauft ein Unternehmen Standardsoftware, ist diese meist zu einem probaten Preis zu bekommen. In der Regel ist das Programm ziemlich schnell einsatzbereit. Allerdings kann Standardsoftware meist nur in einem begrenzten Rahmen angepasst werden. Zudem bietet sie oft nicht alle Funktionen, die ein Unternehmen braucht. Standardsoftware kann dann von Nutzen sein, wenn vor allem junge Unternehmen noch keine eigenen Strukturen aufgebaut haben und die Prozesse der Standardsoftware als Template für die eigenen Prozesse heranziehen.

INDIVIDUALSOFTWARE

Individualsoftware wird individuell für den Kunden erstellt. Die Software erfüllt in der Regel zu 100 % die Bedürfnisse des Kunden. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass vorher ein Software Evaluation Process durchgeführt wurde.

Wissenswert: Setzt ein Unternehmen auf eine sogenannte Best-Of-Breed-Strategie, werden mehrere Softwarelösungen in den verschiedenen Unternehmensbereichen verwendet.

WELCHE PROBLEME KANN DIE BEST-OF-BREED-STRATEGIE MIT SICH BRINGEN?

Setzt ein Unternehmen verschiedene Softwarelösungen ein, hat zwar jede Abteilung die Funktionen, die sie benötigt, doch kann die Best-of-Breed-Strategie eine Reihe von Problemen nach sich ziehen. So sind die Kosten für die Wartung der einzelnen Systeme relativ hoch. Des Weiteren ist Fachwissen von Nöten, um eine kompetente Betreuung der Nutzer zu garantieren. Zudem verlangen manche Server einen hohen administrativen Aufwand, was natürlich wiederum Kosten verursacht. Das Hauptproblem ist jedoch, dass bei der Best-of-Breed-Strategie nicht immer sicher ist, dass die verschiedenen Systeme miteinander kompatibel sind – Stichwort Schnittstellenproblematik.